Bordeaux kommt, rot bleibt und Stefano Pilati geht
Jedes Jahr bringt die Welt
der Mode Verluste mit sich, die in der Modegeschichte eine oft sehr große Rolle
spielen. Doch jeder Verlust ist die Ankündigung auf einen neuen und umso
größeren Gewinn. Der Verlust findet in diesem Jahr nicht im Bereich einer gesamten,
geklauten Kollektion, sondern auf der Ebene des Designers statt. Am 5. März
präsentierte Stefano Pilati zum letzten Mal die YSL Kollektion, genauer seine
Kollektion. Denn der Chefdesigner, welcher acht Jahre für Yves Saint Laurent
gearbeitet hat, wurde offiziell entlassen. Ein großer Verlust, aber auch ein
großer Gewinn! Stefano war, aus der Sicht von Modekennern ein sehr guter
Designer, aber kein guter YSL-Designer. Er hätte die Ambitionen und das Bild
des Hauses nicht beachtet und dadurch hätte das Haus in den letzten Jahren
stark gelitten. Doch das Einzige was man
wissen muss ist, dass die fall/winter-Kollektion mehr YSL war, als das, was
unsere Vorstellungskraft mit sich brachte und dass Stefano entweder den Trend
von Leder erfolgreich in dieser Saison eingeführt oder perfekt beachtet hat. Das
Ganze hatte etwas Galliano, was nicht gegen Laurent spricht, die Schmuckstücke
Eleganz (besonders das Collier in Form der Callablüte) und der Gürtel umschlang
die schlanke Taille jedes einzelnen Models so wie Mr. Laurent es sich wohl
gewünscht hätte. Die Models trugen Hosenanzüge, mit Upgrades, und Schnitte wie
sie YSL im Jahre 1967 vorgestellt hatte. Das war ein gelungener Abschied und
für die umwerfenden Taillen-Ledermäntel könnte man sogar darüber hinweg sehen,
dass man darin wie ein SS-Soldat aussieht. Nicht grade sehr arisch.
Übrigens der neue
YSL-Chefdesigner wird Hedi Slimane, welcher vorher für Dior Homme arbeitete.