7/28/2013

Adorable Antoinette

Marie, mon chéri!

Ich weiß, ich habe mich oft über dieses Jahrzehnt und die davor zu beklagen. Es ist nun mal eine Tatsache, dass die Geschmäcker ab den achtziger Jahren die wohl größten Tiefs erlebt haben. Ich bin sehr froh darüber, nicht in den neunziger Jahren leben zu müssen, doch wünschte ich mir manchmal in einer anderen Zeit, was die Kleiderordnung angeht, gelebt zu haben.  Männer in Anzügen mit Hosenträgern,  frisch lackierten Schuhen und Fliegen, die nicht nur ihre Geschmäcker sondern auch ihr Dasein als Gentlemen unterstreichen. Frauen, die sich um ihre Frisuren kümmern, ihren Lippenstift nachziehen und unter ihren Kleidern betörende Negliges und Strapsen tragen,welche viel aufreizender sind als die bloße Haut.  Aber ich mache mir nicht viel daraus, denn das, was in den geschmackvollsten Jahren zum Trend gehörte, gehört auch heute unter den geschmackvollen Menschen zum Trend. Seien es vierziger Jahre Blumenprint-Kleider á la Erdem. Pastell Farben der sechziger á la Louis Vuitton oder die super süßen Pettycoats der fünfziger.  Die Mode der zwanziger Jahre zu tragen ist etwas seltsamer. Man wird angestarrt, doch wen kümmert es? Alles nur Oberzombie und Bitch-Shirts, hässliche UGG-Boots tragende und vor einer Prollisterschlange stehende, geschmacklose Menschen, die eine echte Louis Vuitton nicht von einer unechten unterscheiden können.
Wenn es eine Person in der Geschichte der Mode geben würde miit der ich um alles in der Welt mein Leben tauschen wollte, so wäre es nur eine. Die Makronen essende, Leben genießende, sich in Schulden treibende und beeindruckende Marie Antoinette. Nun ihre Lebensdauer war kurz, aber sie lebte effektiv und genüsslich. Besser kurz mit Geschmack als lang und fad.


Marie war nicht nur eine bildhübsche junge Frau. Geschmackvoll, amüsant und reizend zugleich. 
Oh und selbstverständlich Monarchin, nicht, dass sie das zu einem besseren Menschen gemacht hätte. Dennoch muss man diese selbstzerstörerische Übeltäterin mit Geschmack lieben....


3/04/2013

The perfect Cara



Dieser Baum trägt die süßesten Früchte


Jedes Jahr, von Anbeginn, wird uns Neues beigelegt. Neue Freunde, neue Erfahrungen, neue Trends und vor allem viele. Wir sind diejenigen, die mit dem Neuen etwas anfangen können oder konservativ bleiben. Was neu ist währt nicht ewig, sowie es das Betagte nicht getan hat, doch ist frisch und noch in ihrer jungen Blüte und in ihrer Süßhaftigkeit so bestanden, dass man sich nicht traut, es zu berühren oder gar näher ranzugehen, aus Angst es könnte verwelken oder seinen Geschmack verlieren. Entscheidet man sich somit für das gewohnte Alte und mittlerweile etwas eingegangene, so hat man wenigstens etwas Gewisses und Zähes in den Händen, vor dem man sich nicht mehr fürchten muss. Doch entgeht einem jenes, von dem man nur zu träumen wagte und dessen wahre Talente und Vorteile einem verborgen bleiben. Dessen Geschmack ebenso.  So hat man den vergammelten und verbitterten Geschmack des Alten im Gaumen und wünscht sich so sehr, einen neuen, zur Befriedigung der Seele und des Einen selbst. Man muss sich dazu entschließen, die reifen Früchte zu pflücken und sie sorgsam einzunehmen. Mit Leidenschaft, Geduld und Lust. Bevor man sie einnimmt, muss man sie beobachten, ihr Verhalten verstehen und sie mit Blicken verspeisen. Wer sich direkt auf den Genuss stürzt, wird bekümmert da stehen und merken, dass er diese eingenommen hat, ohne sie je genossen zu haben. Er hat die Schönheit zerstört und aus ihm nur eine klumpige, alte Masse gemacht. Deshalb treten wir mit Vorsicht heran, sind zu Beginn unsicher und gewinnen durch das Erörtern und Erkennen des Neuen an Selbstbewusstsein und Vertrauen. Diese Schönheit begeistert uns mit ihrem süßlichen Duft und ihrer Anmut. Wir sind nun bereit, sie lieben zu lernen. Doch muss viel Aufwand in die Erhaltung jener Liebe und dieser âme aufgebracht und geduldig mit ihr umgegangen werden. Dieser Aufwand muss sich wiederrum lohnen und man muss am Ende das Gespür von Vertrautheit erhalten. Es wäre sinnlos und von Bedeutungslosigkeit in die Erhaltung einer Beziehung zu jener,  solch eine Mühe dazulegen, von der man weiß, dass sie es nicht wertschätzen und diese nicht annehmen wird. Wozu dann überhaupt über solch einen Menschen nachdenken? Wozu sich mit ihm befassen? Wozu ihn in Erwägung nehmen? Wozu ihm einen Wert geben? Wozu ihn pflegen, wenn er letzten Endes deiner Arbeit und Aufrichtigkeit keinen bedeutenden Wert zuordnet? Man befasst sich aus diesem Grunde nur mit dem, von dem man weiß, dass er durch die eignen Sorgfalt und die Erhaltung seines Caras blühen wird und einem weitgehend erhalten bleibt. Bis auch dieser Mensch einem bejahrt und fad wird. Das Schicksal der einen ist es, zu erkennen, wer dieser Begierde wert ist. Das Schicksal der anderen, sich naiv an eine malam animam zu binden und diese zu ehren, in dem Glauben sie wäre in Wirklichkeit eine Göttin.


Die Vogue ist der Garten. Anna Wintour ist  die Gärtnerin. Der Garten, den die Gärtnerinnen vor Anna  geschaffen haben und welchen Anna mit größter Sorgfalt gepflegt hat, ähnelt einem Paradies. Sie gibt den Blüten und noch sauren Früchten die Chance zu erblühen und ihren süßlichen Geschmack anzunehmen. Sobald sie erkennt, dass sie es wert sind gepflückt zu werden, hebt sie ihre sanften Hände voller Grazie an und pflückt diese mit größter Achtsamkeit. Seien es die individuellen florēs oder die süßen Früchtchen. Sie prüft diese und stellt sie erst vor, wenn sie von diesen überzeugt ist. Diesen Baum hat Anna zu dem der süßesten Früchte gemacht. Jetzt ist es unser Privileg, diese zu kosten. Bon appétit….


Cara Delevingne ist eines dieser Models, die eines Tages so wichtig und bekannt wie Kate Moss sein werden, oder zu mindestens das Potential dazu haben. Sie ist einzigartig und beweist durch ihren individuellen Stil, dass es auch Models gibt, die trotz Professionalität sich von der Masse abheben können. Mit ihren 1,76 Meter gehört Cara somit in die Liga der kleinen Models, so wie Modelkönigin Kate Moss. Ihre dicken, braunen Augenbrauen und ihr markantes Gesicht sind ihr Markenzeichen, sowie ihre Grimassen. Cara wirkt so natürlich und süßlich, wie ein kleines Kind, dessen Seele und Gesicht auf den Körper einer jungen Frau zugeteilt wurden. Durch ihre entspannte und zugleich aufgedrehte Art, hat sie die Modewelt bereits für sich erobert. Sie lief von Burberry bis hin zu Moschino, posierte für Chanel, wurde im Jahre 2012 zum Model des Jahres ernannt, durfte bereits Erfahrungen im Film neben Keira Knightley und Jude Law in „Anna Karenina“ machen und für Victorias Secret modeln. Neben den mehr als 3 Millionen Followern auf twitter, istagram und Co. wird sie auch von den Größen der Modewelt belobt. Sie wird bereits als die „neue Kate“ bezeichnet. Ihr stehen alle Türen offen, als eine Tochter eines Ex-it-girls und Schwester des It-Girls Poppy Delevingne, doch besonders als ein Model mit Talent und Ausstrahlung, welche dieser beiden Eigenschaften nur wenige Models besitzen.


Niemand kann eine Kate werden, auch wenn sie es alle wollen. Niemand kann eine Cara werden, das werden sie eines Tages alle wollen. Doch man kann zu dem werden, der man in wirklich ist, dessen Sein man mit Fassetten versteckt. Dann zeigt sich, wer diesen Schein wahren sollte und wer die Süße in seiner Natur besitzt. Wer die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft ist bzw. sein wird. Und wer ein Nichts ist. Einatmen, wagen, nehmen, trauen, halten, spüren, betrachten, öffnen, beißen, schmecken, kauen, genießen, lieben, lieben lernen und sich Zeit lassen, bis man zum nächsten Bissen ansetzt. Denn wer nach dem kauen bereits zum nächsten ansetzt, der vergisst das Genießen. Die Gegenwart und denkt nur an die Zukunft.


Kate ist und bleibt, denn wir vergessen die Vergangenheit nicht. Cara ist und wird irgendwann auch zu einer ehrwürdigen Person und wer kommen wird, wer kann das schon sagen. Also seht her und genießt, denn dieses Mädchen ist mehr als nur vergänglich… 






1/04/2013

I am a Dior Girl




Dior, mon cher…..


Während ich mich erholt und mit neuen Inspirationen bedeckt habe vergaß ich euch, meine Leser. Dafür bitte ich vielmals um Entschuldigung. Doch zu meiner Rechtfertigung, ich habe nicht nur faul herumgelegen. Denn seit kurzem poste ich auf tumblr. Um die Vernachlässigung etwas besser einsehen zu können, solltet ihr unbedingt mein tumblr besuchen: bluehighwaist.tumblr.com 
Die Erklärung zu dem Namen “bluehighwaist“ gibt es ein anderes mal.

Gott sei Dank kann es sich die Modebranche nicht leisten, so faul wie ich es bin zu sein. Das heißt für mich, dass es eine Menge zum nachholen gibt und für die Modedesigner, dass sie bereits an der Planung von den HERBST/WINTER(!) Shows des neuen Jahres stecken. Das klingt verstörend und ziemlich übertrieben mit welch einem Eifer und Zeitdruck die Designer arbeiten, doch die Shows beginnen bereits im Frühjahr, von denen die meisten Menschen erst erfahren, wenn die Winterkollektionen der Welthäuser in abgeklatschter und einfacher Version bei uns, in unseren Stamm-Häuschen wie Mango, Zara und Promod (meine drei Favoriten), landen. Der Vorteil daran, wenn man jetzt schon weiß, was in dem nächsten Winter anliegen wird, ist, dass man sich darauf vorbereiten kann, einige Sachen jetzt im sale kaufen kann oder einfach später das Problem mit dem Herumgezanke nicht hat. O ja, das kenne ich nur zu gut. Es gab nicht selten Momente, in denen ich mich mit anderen Konsumenten um die letzten Mary Janes gezankt habe. Ehe ich den Faden verliere, weil ich euch doch so gerne von meinen Shopping-Eskapaden erzählen würde, beginne ich lieber mit dem Hauptthema dieses Posts: Dior.


Wenn ihr einiges verpasst haben solltet, hier ein Revue:

Zuletzt war John Galliano Chef-Designer bei Dior, was ich persönlich und tausende andere Modeliebhaber auch perfekt fanden, doch diese Stellung verlor er durch seine „I love Hitler“ Aussage und seine Beschimpfungen gegenüber Natalie Portman, welche Jüdin ist. Dann musste die ganze Welt voller Spannung darauf warten, wer denn der nächste Chef-Designer bei Dior sein würde. Am 12.04.12 kam die große Nachricht: Ex-Chefdesigner von Jil Sander, Raf Simons wird der neue Chefdesigner für Dior.
Verwunderlich, wohl kaum, wenn man sich mit den Werken Rafs auseinander gesetzt hat. Bereits bei Jil Sander hatte er so einiges geleistet. Er half dem Haus sich weiter aufzurichten und wieder bei den Großen mitzumischen. Doch seitdem feststand, dass Jil Sander persönlich wieder ihr Haus bzw. dessen Designs übernehmen will, hatte Raf sich bei dem LVMH Chef Bernard Arnault für die Stelle bei Dior beworben. So kam es dazu, dass am 02.07.12, Avenue d´léna 51, Paris die Dior Show by Simons stattfand. Wer sich gleich das Video oder die Bilder ansieht, wird begreifen, was ich mit meiner folgenden Beschreibung meine -natürlich setzt dieses auch eine gewisse Vorkenntnis voraus-:

Überzeugend, atemberaubend, unverschämt minimalistisch und zart.

Es ist für jeden Designer schwer, sich an ein neues Haus, dessen Stil und Lebensweise zu gewöhnen, doch bei Raf Simons hatte man das Gefühl, er hätte sich schon vor Jahren darauf vorbereitet. Doch wurde diese Hürde zu einer richtigen Hürde, als der zusätzliche Druck des  LVMH-Chefs Arnault und der Konkurrenz dazu kam, denn während LVMH Raf zum Dior-Chefdesigner kürte, war die Konkurrenz-Firma PPR, dessen Chef François-Henri Pinault ist, welcher über die Häuser Balenciaga, McQueen, Bottega Veneta, Gucci , YSL und sämtliche andere führt, dabei die freie Stelle bei YSL zu füllen, nämlich mit Hedi Slimane. Paradox ist, dass dieser bereits für Dior Homme arbeitete und jetzt Chefdesigner der Konkurrenz geworden ist. Zu der YSL Kollektion könnte ich jetzt auch ewig schreiben, denn sie war mindestens so genial und faszinierend wie die Dior-Show, aber das zu einem anderen Zeitpunkt. „Alles, was ich will, ist: Schönheit sehen“, klingt nicht ziemlich schwer zu erreichen, doch, wer sich behaupten will und den Ton von Arnault wahrnimmt, der wird merken, dass diese Schönheit weitaus mehr an Anforderung ist, als eine Rose, welche in ihrer zarten Vollkommenheit da liegt. Es muss dem Klienten gefallen, den Vertretern der Kaufhäuser, den Celebrities (darunter auch Fürstin Charléne von Monaco) und vor allem die Konkurrenz niederschmettern. Gegen Hedi ist Raf nicht angekommen, die YSL-Frühjahr-/Sommerkollektion ist einfach atemberaubend und perfekt für die YSL-Frau, doch das Publikum, die Kritiker und ich sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis von Simons. Übrigens nicht angekommen heißt, dass beide Häuser ungefähr mit der gleichen, positiven Wertung verzeichnet wurden, auch wenn man sagen muss, dass die Räumlichkeiten bei Dior perfekt und unvorstellbar waren.

„Im Schatten Napoleons“, mit blauem Rittersporn, Orchideen an den Wänden, roten Rosen, gelben Mimosen und Goldruten wurden die Räumlichkeiten des Stadtpalais´ geschmückt. Alles natürlich echt(!). Kollegen wie Alber Elbaz (Lanvin), Donatella Versace(Versace), Marc Jacobs (Marc by Marc Jacobs, Marc Jacobs, Louis Vuitton) und Altmeister Pierre Cardin saßen ebenfalls im Publikum. Von Wintour und Bowles ganz zu schweigen.


Die Models, knall rote Lippen, Mittelscheitel, clean-Face und alle blass (typisch Dior) liefen in klaren geometrischen H-Linien-Kleidern, Redingotemänteln, Slimpants, neu interpretierten “Bar“-Jacketts und spitzen Pumps, entlang dieser unvorstellbar schönen Kulisse. Es ist unfassbar und unfassbar paradox, doch genial, dass der neue Chefdesigner im Gegensatz zu dem alten nicht zu dieser Opulenz tendiert und sich bei seiner eigenen Präsentation eher zurück hält. Ebenso reden wir von dem minimalistischem Stil Simons, welcher bei Galliano fehl am Platz wäre. Seine Shows waren Theaterstücke, Simons sind aufwändige und beeindruckende Fashionshows.


                     



Ich liebe diese Mäntel, diese schmalen Taillen, die Länge der Kleider/Mäntel,
die langen Handschuhe, die Spitzenschuhe und die Farben. Perfait!




I am dying

Ich muss schon sagen, dass das linke ziemlich an YSL
Fall/Winter 2012 erinnert....





Was ich am meisten an diesem Dior-Chic liebe: Sie ist so elegant, chic, clean und dior, OBWOHL sie so minimalistisch ist. Sie ist Dior geblieben. Kein Jil-Touch oder sonst etwas, einfach nur etwas aufgefrischt. Vor allem aber tragbar.
Ich freue mich sehr auf den Sommer und den Frühling, denn auch dieses Jahr werden Knöchel gezeigt.  Es werden Ballonkleider getragen, mit ultraschmalen Taillen, roten Lippen und Dandyhosen. Streifen, Stewardessen-Schal á la Hermés, A- bzw. H Linien……
Hach es gibt so vieles zu erzählen, und so vieles zu hören.

Ihr hört von mir.
xox S

9/14/2012

Fall/Winter-Cavalli





Cavalli printet vor
Ich will nicht viel dazu sagen: Prinzipiell sagt die Kollektion schon alles. Entlang eines Tieger-“Teppichs“ laufen unzählige, hübsche Ladys entlang, einschließlich Supermodel Naomi Campbell, in einem umwerfendem Kleid mit tiefem Rückendekolleté. Sie alle haben eins gemeinsam. Ja, sie laufen in der neuen Kollektion von Cavalli, aber nicht nur das. Sie haben alle lange verwüstete Haare und sehen so aus, als wären sie auf dem Weg zu einer edlen Vernissage. Cavallis Vorliebe für Prints, haben wir schon in der Sping/Summer- Kollektion gesehen und auch das Just Cavalli Parfum und die Werbung lassen Taten sprechen. Doch besonders im Herbst werden wir zu kleinen Raubtieren, auffälligen Schlangen oder lauten Fischen, je nach dem.






Wie animalisch. Rrrrrr....


Ich muss ehrlich sagen: Lasst die Schlaghose weg!
Aber ein Fisch-Top ist ein Muss.


Bloß nicht die Mähne abschneiden. Wie ich immer zu sagen pflege:
Im Sommer kurz, im Winter lang. 


Leder + Pelz + Leoprint= der Herbst darf kommen!
Den Hut, nicht zu vergessen...






Naomi beim perfektem Finale







8/31/2012

Fall/Winter-LV-train



Letztens, als ich in der August Ausgabe der Vogue herumgeblättert habe, um mich in meiner Inspirationsquelle zu erkundigen, bin ich auf die Werbeanzeige  von Louis Vuitton gestoßen. Das sollte einen nicht wundern, bei einer Zeitschrift, die aus 25% Werbung besteht, doch diese Werbung hatte etwas fesselndes. Mal davon abgesehen, dass die Inszenierung des Gesamtbildes perfekt getroffen wurde. Durch diese Werbung hatte ich plötzlich das Bedürfnis mir einen Louis Vuitton Koffer zu kaufen und direkt den nächsten Flug nach Prag zu nehmen, um dort in eines dieser alten, klassischen Züge einzusteigen und irgendwo hinzureisen, während ich eine Vogue rauchend aus dem Fenster blicken und eine Vogue lesen würde. Vielleicht aber auch ein Tolstoi, während einer Fahrt in der Transsibirischen... Danach würde ich aussteigen, meinen Koffer vom Pagen tragen lassen und meine Lederhandschuhe anziehen, um daraufhin zu meinem Geliebten zu rennen, welcher aussehen würde wie Clark Gable, aus dem Film Vom Winde verweht. Er würde mich am Bahnsteig erwarten, mich leidenschaftlich küssen und mich beim umarmen hochheben, wodurch mein gewaltiger Hut zu Boden fallen würde. Doch mir wäre das egal, solange er mich in seinen Armen halten würde. Ich würde den zarten Kaschmir-Pullover auf meiner Haut spüren. Mein Mantel würde sich meinen Bewegungen anpassen und Clarkie und ich würden zu einem Bild verschmelzen. Das wäre das perfekte Ende meiner Liebes-Geschichte. Doch nicht nur diese Werbeanzeige  überzeugt diesen Winter, sondern noch viele andere. Die besten folgen. Aber erst einmal zu der für die Herbst/Winterkollektion von Louis Vuitton, created by Marc Jacobs.

I adore the glitter-bags and the huge hats.




Dem Fotografen ist es besonders gut gelungen, das ganze authentisch wirken zu lassen und nicht zu überspielt, denn das einzige, was hier überspielt wirkt, ist die Kollektion an sich, was man dem Designer wohl nicht übel nehmen kann. Denn das Haus Vuitton zeigt, wie man eine Reise verschönern und stilvoll gestalten kann ohne gewaltige Tüll-Kleider zu verwenden. Aber dafür diese auffälligen und pompösen Hüte.





8/23/2012

Fall/Winter-Samt





Manchmal haben Menschen Eingebungen, welche die Zukunft anderer Menschen stark beeinflussen können. Neulich hatte ich selbst eine. Ich saß auf dem Sofa von meinem Onkel, welches ein antikes Stück aus den 20ern ist und aus Samt besteht. Ein perfektes Stück aus den 20ern, auf dem wahrscheinlich wilde und lange Nächte verbracht wurden. Wer weiß, was diese Couch alles ertragen musste. Gin, Modelpopos, heiße Männer in schicken Anzügen und wahrscheinlich auch sich liebende Pärchen. Dekadente Partys, Maskenbälle, die zu dieser Zeit nicht unüblich waren, und noch vieles mehr. Ich legte mich darauf und fuhr mit meiner Hand über den Stoff, wodurch in mir der Wunsch aufstieg, eine Hose aus solch einem Stoff zu haben! Einige Tage später, nachdem ich die Elle bekommen habe und durchblätterte viel mir der neuste Trend auf: Samt. Von Armani bis hin zu Ralph Lauren sind beinahe alle dabei. Ich würde ja sagen, sie haben meine Idee geklaut, doch ich glaube nicht, dass mein Gehirn von erstklassigen Designern verwanzt wurde. Obwohl...

Emporio Armani

Kenzo- der Taillen-Gürtel optimiert das Ganze

Peter Pilotto

Fall/Winter-Leather



Leather baby, leader

Wer das Geräusch von sich einander reibenden Leder nicht leiden kann, wird diesen fall/winter über ein großes Problem haben, denn Leder ist, wie Samt, diesen Winter über so wichtig wie ein kuscheliger Kaschmir-Pullover. Wer in der oberen Liger der Modewelt mitspielen will, muss zu mindestens den Mumm haben sich in Leder hinein zu wagen. Doch mit Mut allein ist es natürlich nicht getan, denn es gibt in der Modewelt nicht niedergeschriebene Regeln, die bitte zu beachten sind.

Regel 1: Keine Presswurst bitte! Davon haben wir mehr als genug. 2: Leder mit Leder kombinieren geht immer, solange es Echtleder ist. Da wären wir auch schon bei 3: Im Gegensatz zu Kunstpelz ist hier nur Echtleder erlaubt. Unechtes wirkt einfach viel zu billig und stinkt! 4: Leder ist schon ein ziemlich gewagter Stoff, doch wer sich kurzes und offenherziges gönnt, wirkt garantiert billig. Nicht Flittchen, sondern strong Lady ist hier das Motto! 5: Ich unterstütze Mainstream-Läden wie H&M normalerweise, aber Lederjacken mit Assikragen gehen gar nicht! Ach wartet, das erledigt sich ja gleich, da man bei H&M gar kein Echtleder findet.
Für alle die nicht wissen, wie die Kunst des Leders zu verwenden ist: Der Olymp der Mode zeigt es uns.

Burberry Porsum gestaltet das ganze sehr sportlich
und sexy zugleich. Hierbei bitte wieder, wie bereits bei YSL, auf den Taillen
Gürtel achten! Herrlich.


Chloé-pure and natural

Hermés zeigt, wie man die Pferde züchtet.

Reed Krakoff

Michael Kors

Typical Donatella Versace

YSL

Fall/Winter-YSL




Bordeaux kommt, rot bleibt und Stefano Pilati geht
Jedes Jahr bringt die Welt der Mode Verluste mit sich, die in der Modegeschichte eine oft sehr große Rolle spielen. Doch jeder Verlust ist die Ankündigung auf einen neuen und umso größeren Gewinn. Der Verlust findet in diesem Jahr nicht im Bereich einer gesamten, geklauten Kollektion, sondern auf der Ebene des Designers statt. Am 5. März präsentierte Stefano Pilati zum letzten Mal die YSL Kollektion, genauer seine Kollektion. Denn der Chefdesigner, welcher acht Jahre für Yves Saint Laurent gearbeitet hat, wurde offiziell entlassen. Ein großer Verlust, aber auch ein großer Gewinn! Stefano war, aus der Sicht von Modekennern ein sehr guter Designer, aber kein guter YSL-Designer. Er hätte die Ambitionen und das Bild des Hauses nicht beachtet und dadurch hätte das Haus in den letzten Jahren stark gelitten.  Doch das Einzige was man wissen muss ist, dass die fall/winter-Kollektion mehr YSL war, als das, was unsere Vorstellungskraft mit sich brachte und dass Stefano entweder den Trend von Leder erfolgreich in dieser Saison eingeführt oder perfekt beachtet hat. Das Ganze hatte etwas Galliano, was nicht gegen Laurent spricht, die Schmuckstücke Eleganz (besonders das Collier in Form der Callablüte) und der Gürtel umschlang die schlanke Taille jedes einzelnen Models so wie Mr. Laurent es sich wohl gewünscht hätte. Die Models trugen Hosenanzüge, mit Upgrades, und Schnitte wie sie YSL im Jahre 1967 vorgestellt hatte. Das war ein gelungener Abschied und für die umwerfenden Taillen-Ledermäntel könnte man sogar darüber hinweg sehen, dass man darin wie ein SS-Soldat aussieht. Nicht grade sehr arisch.

Übrigens der neue YSL-Chefdesigner wird Hedi Slimane, welcher vorher für Dior Homme arbeitete. 


8/09/2012

The Cover




Es gibt nichts Schöneres für eine Mode besessene Person, als die Vogue zu kaufen und sich wie eine Verrückte darauf zu freuen, es endlich lesen zu können, sobald man wieder zu Hause ist. Natürlich gibt es auch noch andere Ereignisse, die einen noch mehr in dieser Hinsicht erfreuen, aber auch kleine Dinge können große Freude verbreiten. Diese Zeitschrift bringt nicht unbedingt viel in das Grundwissen im Bereich Mode mit ein; dafür muss man sich mehr mit Biographien beschäftigen. Aber sie zeigt Perspektiven, mit denen Künstler, Photographen oder Journalisten aller Welt arbeiten und stellt mit klaren „Worten“ fest, was in dieser Saison erlaubt und was unverzichtbar ist. Doch was mich am meisten dazu bewegt diese monatlich zu kaufen ist nicht nur mein Interesse, sondern auch das Cover. Ja, richtig gelesen. Es mag vielleicht oberflächlich und stumpf klingen, aber genau das Cover ist wichtig. Die Vogue ist nicht nur eine Zeitschrift, sie ist eine Übermittlung von dem Bild des Monats und der Mode des Monats. Das Cover zeigt in einem einzigen Bild, was Ästhetik, Sinnlichkeit, Harmonie und Kunst bedeuten. Während die US-Vogue hauptsächlich auf der Star-Etappe die Bilder für das Cover macht, wie zu Beispiel diesen Monat mit Marion Cotillard, in einem unglaublich schönem Samt-Blazer von Ralph Lauren, bevorzugen die meisten anderen Vogue-Redaktionen „einfache“ Models, was oft zu unglaublich schönen Inszenierungen führt.
Die August Ausgabe hat all meine Erwartungen übertroffen. Das Spiel mit den Farben, lila und hellblau, das perfekt geschminkte Model namens Toni Garrn, in einem unfassbar schönem Kleid von Bottega Veneta, machen das Bild vollkommen. Das ist meines Erachtens nach eines der besten Cover der Vogue und es führt einen automatisch wieder zurück in die wundervollen 60er. Es erinnert an die Harper´s Bazaar 1962. Anmutig und wunderschön. Bezaubernd und ernüchternd zu gleich. Das ist Vogue!


8/08/2012

Spring/Fall-Updates




Während wir uns Gedanken darüber machen, was wir in der restlichen Ferien- Zeit anziehen wollen, dürfen und können, haben sich die größten Designer der Welt schon vor langer, langer Zeit in ihren Hauptquartieren und Inspirationsstädten versammelt um sich tiefgründig über unsere Zukunft auszutauschen. Nun gut, nicht direkt über unsere Zukunft, aber über das, was wir ab dem uns zuvor stehendem fall/winter  anziehen dürfen und was nicht. Nachdem sie dieses durch die Vereinigung des Condé Nast, der Upper-Class und den Kostenträgern geklärt haben, hatten sie  diese Entwicklungsschritte der Presse, sprich der Vogue, Elle, W, Vanity Fair usw.  mitgeteilt. Natürlich hatte auch hier die Päpstin, der Modewelt, etwas zu sagen und somit ihren Pfarrern aufgetragen, mehr Leder statt Tüll für die Winterkollektion zu verwenden, da diese schon letztes Jahr vorkamen, und eine so knappe Wiederholung der Geschichte zu auffällig wäre. Aber dazu später. Während Cavalli also seine Lederhandschuh-Kollektion von drei Farbwahlen auf weitere steigerte und das Haus Yves Saint Laurent die schwarzen Ledermäntel aus der Kriegszeit raus kramte und einen update ausführte, waren wir, das dümmliche Volk, gerade dabei, den Sommerschlussverkauf auszunutzen um unseren Kleiderschränken mal ordentlich was zu gönnen. Deshalb gebe ich euch noch die Update-Möglichkeit, bevor ich euch in die dunkle, und dieses Jahr werden der Herbst/Winter echt dunkel, Welt der Mode einführe.
Der Sommer, noch einmal zusammengefasst:

1) Statt euch von den primitiven und langweiligen Blumenprints zu erzählen, zeige ich euch lieber die Blumenprints, die es WIRKLICH drauf haben. Und bitte kauft euch keine Blumenkleider von NewYorker, oder generell etwas von NewYorker, doch das ist eine Regel, sie solltet IHR so oder so bereits kennen.





Erdem, einer der besten Jungdesigner aus England, welcher türkisch-stämmig ist und
 ein besonders gutes Händchen für Prints hat. Die Preise sprechen in
diesem Falle wirklich für sich: 1219,-


Noch einmal: Weil er es einfach so gut kann und die Handschuhe
trés chic und angebracht sind!


Nina Ricci- besonders schön mit dem schmalen  Taillegürtel
-natürlich nur bei schlanken Personen allowed 



2) Wie bereits erwähnt: Pastell. Doch diese Töne kommen besonders durch die Verarbeitung im 60´s Stil auf die First-class-Etappe. So wie Jackie-O es einst immer mochte. Pastell sollte immer mit Pastell kombiniert werden, da kann auch nicht vieles schief gehen. Bitte nicht mehr als zwei maximal, mit AUSNAHME, drei Pastelltöne auf einmal verwenden, wir wollen ja nicht, dass unsere Augen über-angestrengt werden. 

Chanel- muss ich dazu noch irgendetwas sagen?
Karl ist einfach der Papst und er weiß, was er macht.
Und DAS ist mal wieder eine Bestätigung seines Erfolges.

Obwohl ich sagen muss, dass Miuccia  nicht immer  so gut landet wie Karl,
hat sie in der Sommerkollektion direkt in...das Schwarze getroffen.
Prada

 Marc Jacobs beglückt mit einem Wunschkarussell.

3) Bauch frei war, ist und wird immer ein Tabu bleiben, es seiden man redet hier von Bikinis oder einem Sommer-Urlaub am Meer. Doch wer in Italien oder Spanien Urlaub macht und die Vorstellung der Mädchen mit den Kreolen und langen, schwarzen Haaren nicht brechen will, muss auch den Dresscode beachten.  Wer diesen italian flair auslebt, verzichtet auf Vintage-Style und setzt mehr auf traditionelle Stoff, die man auch auf dem Markt findet. Bei diesem Bauch frei Look, der auch wirklich nicht überall erlaubt ist, folgende Regeln beachten:
Omas und Mütter: Nein. Männer: Doppel-Nein. Etwas, nun ja voluminösere Persönlichkeiten, über beschenkte Damen & Speckmamies: Unendlich viele Neins. Alles verstanden? Gut.

Die Evolution der Stoffe und die erfolgreiche Entwicklung, des negativ besetzten Bauch-frei.Looks
in das positive. Love Dolce and Gabbana!

Nina Ricci
 4)  Ein Vorgeschmack, auf das Gegenteil, was euch in der Winter-Kollektion erwartet. Weiß. Wisst ihr 
was das besondere an dieser Farbe ist? Dass sie gar keine ist und dass diese "Farbe" nie aus der Fashion-Welt verschwinden wird. Außerdem ist weiß so unschuldig, dass es schon wieder schuldig ist. Marilyn Monroe war die Frau, welche zu ihrer Zeit wohl am meisten weiß getragen hat und sie ist der perfekte Beweis für reine und saubere Sünden. Regeln: Weiß + weiß = Perfait. Weiß+ viel Farbe= Non Perfait. Weiß+schwarz = Bitte warten, denn noch ist der Sommer nicht vorbei.

Alexander Wang

Céline. Trotz der weiten Schultern, hat dieser Mantel etwas harmonisches.
Was? Abgesehen von dem Weiß. Der Taillen Gürtel.

Hinter dieser " Unschuldige Witwe in weiß"- Fassade
steckt  eine Diva mit viel Zorn
- Das dachte sich bestimmt auch Jil Sander
-noch- Chefdesigner Raf Simons


So sweet!
So

Die Kappen vorne sind in dieser Saison eh ein Muss. Doch das Weiß optimiert das ganze.

5) Spitze! Natürlich. Wer nicht hinter dem Mond lebt, hat es wahrscheinlich schon geahnt. Doch was Spitze allein toppt, das ist Spitze mit Kragen. Seht und staunt, Menschen hinter dem Mond.

Dolce und Gabbana, das süße-homosexuelle Paar, versteht die
Bedürfnisse einer Frau.....



Süße Verarbeitungen werden durch das ineinander Geflochtene noch
charmanter. Von Reiss

Das ist das absolute, perfekte Spitzenkleid.