1/04/2013

I am a Dior Girl




Dior, mon cher…..


Während ich mich erholt und mit neuen Inspirationen bedeckt habe vergaß ich euch, meine Leser. Dafür bitte ich vielmals um Entschuldigung. Doch zu meiner Rechtfertigung, ich habe nicht nur faul herumgelegen. Denn seit kurzem poste ich auf tumblr. Um die Vernachlässigung etwas besser einsehen zu können, solltet ihr unbedingt mein tumblr besuchen: bluehighwaist.tumblr.com 
Die Erklärung zu dem Namen “bluehighwaist“ gibt es ein anderes mal.

Gott sei Dank kann es sich die Modebranche nicht leisten, so faul wie ich es bin zu sein. Das heißt für mich, dass es eine Menge zum nachholen gibt und für die Modedesigner, dass sie bereits an der Planung von den HERBST/WINTER(!) Shows des neuen Jahres stecken. Das klingt verstörend und ziemlich übertrieben mit welch einem Eifer und Zeitdruck die Designer arbeiten, doch die Shows beginnen bereits im Frühjahr, von denen die meisten Menschen erst erfahren, wenn die Winterkollektionen der Welthäuser in abgeklatschter und einfacher Version bei uns, in unseren Stamm-Häuschen wie Mango, Zara und Promod (meine drei Favoriten), landen. Der Vorteil daran, wenn man jetzt schon weiß, was in dem nächsten Winter anliegen wird, ist, dass man sich darauf vorbereiten kann, einige Sachen jetzt im sale kaufen kann oder einfach später das Problem mit dem Herumgezanke nicht hat. O ja, das kenne ich nur zu gut. Es gab nicht selten Momente, in denen ich mich mit anderen Konsumenten um die letzten Mary Janes gezankt habe. Ehe ich den Faden verliere, weil ich euch doch so gerne von meinen Shopping-Eskapaden erzählen würde, beginne ich lieber mit dem Hauptthema dieses Posts: Dior.


Wenn ihr einiges verpasst haben solltet, hier ein Revue:

Zuletzt war John Galliano Chef-Designer bei Dior, was ich persönlich und tausende andere Modeliebhaber auch perfekt fanden, doch diese Stellung verlor er durch seine „I love Hitler“ Aussage und seine Beschimpfungen gegenüber Natalie Portman, welche Jüdin ist. Dann musste die ganze Welt voller Spannung darauf warten, wer denn der nächste Chef-Designer bei Dior sein würde. Am 12.04.12 kam die große Nachricht: Ex-Chefdesigner von Jil Sander, Raf Simons wird der neue Chefdesigner für Dior.
Verwunderlich, wohl kaum, wenn man sich mit den Werken Rafs auseinander gesetzt hat. Bereits bei Jil Sander hatte er so einiges geleistet. Er half dem Haus sich weiter aufzurichten und wieder bei den Großen mitzumischen. Doch seitdem feststand, dass Jil Sander persönlich wieder ihr Haus bzw. dessen Designs übernehmen will, hatte Raf sich bei dem LVMH Chef Bernard Arnault für die Stelle bei Dior beworben. So kam es dazu, dass am 02.07.12, Avenue d´léna 51, Paris die Dior Show by Simons stattfand. Wer sich gleich das Video oder die Bilder ansieht, wird begreifen, was ich mit meiner folgenden Beschreibung meine -natürlich setzt dieses auch eine gewisse Vorkenntnis voraus-:

Überzeugend, atemberaubend, unverschämt minimalistisch und zart.

Es ist für jeden Designer schwer, sich an ein neues Haus, dessen Stil und Lebensweise zu gewöhnen, doch bei Raf Simons hatte man das Gefühl, er hätte sich schon vor Jahren darauf vorbereitet. Doch wurde diese Hürde zu einer richtigen Hürde, als der zusätzliche Druck des  LVMH-Chefs Arnault und der Konkurrenz dazu kam, denn während LVMH Raf zum Dior-Chefdesigner kürte, war die Konkurrenz-Firma PPR, dessen Chef François-Henri Pinault ist, welcher über die Häuser Balenciaga, McQueen, Bottega Veneta, Gucci , YSL und sämtliche andere führt, dabei die freie Stelle bei YSL zu füllen, nämlich mit Hedi Slimane. Paradox ist, dass dieser bereits für Dior Homme arbeitete und jetzt Chefdesigner der Konkurrenz geworden ist. Zu der YSL Kollektion könnte ich jetzt auch ewig schreiben, denn sie war mindestens so genial und faszinierend wie die Dior-Show, aber das zu einem anderen Zeitpunkt. „Alles, was ich will, ist: Schönheit sehen“, klingt nicht ziemlich schwer zu erreichen, doch, wer sich behaupten will und den Ton von Arnault wahrnimmt, der wird merken, dass diese Schönheit weitaus mehr an Anforderung ist, als eine Rose, welche in ihrer zarten Vollkommenheit da liegt. Es muss dem Klienten gefallen, den Vertretern der Kaufhäuser, den Celebrities (darunter auch Fürstin Charléne von Monaco) und vor allem die Konkurrenz niederschmettern. Gegen Hedi ist Raf nicht angekommen, die YSL-Frühjahr-/Sommerkollektion ist einfach atemberaubend und perfekt für die YSL-Frau, doch das Publikum, die Kritiker und ich sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis von Simons. Übrigens nicht angekommen heißt, dass beide Häuser ungefähr mit der gleichen, positiven Wertung verzeichnet wurden, auch wenn man sagen muss, dass die Räumlichkeiten bei Dior perfekt und unvorstellbar waren.

„Im Schatten Napoleons“, mit blauem Rittersporn, Orchideen an den Wänden, roten Rosen, gelben Mimosen und Goldruten wurden die Räumlichkeiten des Stadtpalais´ geschmückt. Alles natürlich echt(!). Kollegen wie Alber Elbaz (Lanvin), Donatella Versace(Versace), Marc Jacobs (Marc by Marc Jacobs, Marc Jacobs, Louis Vuitton) und Altmeister Pierre Cardin saßen ebenfalls im Publikum. Von Wintour und Bowles ganz zu schweigen.


Die Models, knall rote Lippen, Mittelscheitel, clean-Face und alle blass (typisch Dior) liefen in klaren geometrischen H-Linien-Kleidern, Redingotemänteln, Slimpants, neu interpretierten “Bar“-Jacketts und spitzen Pumps, entlang dieser unvorstellbar schönen Kulisse. Es ist unfassbar und unfassbar paradox, doch genial, dass der neue Chefdesigner im Gegensatz zu dem alten nicht zu dieser Opulenz tendiert und sich bei seiner eigenen Präsentation eher zurück hält. Ebenso reden wir von dem minimalistischem Stil Simons, welcher bei Galliano fehl am Platz wäre. Seine Shows waren Theaterstücke, Simons sind aufwändige und beeindruckende Fashionshows.


                     



Ich liebe diese Mäntel, diese schmalen Taillen, die Länge der Kleider/Mäntel,
die langen Handschuhe, die Spitzenschuhe und die Farben. Perfait!




I am dying

Ich muss schon sagen, dass das linke ziemlich an YSL
Fall/Winter 2012 erinnert....





Was ich am meisten an diesem Dior-Chic liebe: Sie ist so elegant, chic, clean und dior, OBWOHL sie so minimalistisch ist. Sie ist Dior geblieben. Kein Jil-Touch oder sonst etwas, einfach nur etwas aufgefrischt. Vor allem aber tragbar.
Ich freue mich sehr auf den Sommer und den Frühling, denn auch dieses Jahr werden Knöchel gezeigt.  Es werden Ballonkleider getragen, mit ultraschmalen Taillen, roten Lippen und Dandyhosen. Streifen, Stewardessen-Schal á la Hermés, A- bzw. H Linien……
Hach es gibt so vieles zu erzählen, und so vieles zu hören.

Ihr hört von mir.
xox S